Freitag, 22. November 2019
Der Hamburger Bildungssenator hat sich vorgenommen, nach und nach alle Hamburger Schulen zu besuchen. Die Beruflichen Schulen in Hamburg kamen bisher etwas zu kurz, das soll sich nun ändern, so Ties Rabe am Freitag bei seinem Besuch der Beruflichen Schule für Wirtschaft Hamburg Eimsbüttel. Olaf Albrecht, Leiter der Abteilung Schulentwicklung/Steuerung und Beratung im HIBB begleitete den Besuch.
Da insgesamt nur 2 Stunden zur Verfügung standen, hatte sich die Schulleitung entschieden, an einem der beiden Schulstandorte zu bleiben, in der Schlankreye.
Zunächst wurden mit der erweiterten Schulleitung unterschiedliche Themen zur Schulorganisation, Digitalisierung und Schulentwicklung besprochen. Im Gespräch wurde deutlich: Bildungssenator Rabe kam nicht unvorbereitet!
Dann ging es mit einem kleinen Rundgang durch das Gebäude zum Lehrerzimmer. Auf dem Weg dann eine ungeplante Überraschung:
Senator Rabe traf einen seiner ehemaligen Schüler aus der 6. Klasse des Luisen-Gymnasiums in Bergedorf. „Sie waren mein Lehrer in Geschichte, Klasse 6b!“ Eine schöne Geschichte – Senator Rabe ließ sich auf das Gespräch ein, auch wenn er sich natürlich nicht an den Schüler erinnern konnte. Ist ja auch schon einige Jahre her und der Schüler des Gymnasiums macht inzwischen eine Ausbildung zum Industriekaufmann.
In der Lounge des Lehrerbereichs kam es dann zu einer gelungenen Gesprächsrunde mit Mitgliedern des Schulvorstandes, des Personalrates und weiteren Funktionsträgern aus der Lehrerschaft.
Beim anschließenden Unterrichtsbesuch in der Berufsschulklasse Industriekaufleute IK Plus arbeiteten die Schülerinnen und Schüler gerade mit einer Spezialsoftware an der Analyse, Modellierung und Optimierung von Prozessen. Für Schulsenator Rabe ein ganz neues Gebiet, das er sich interessiert erklären ließ.
Im Unterricht der Berufsoberschule 13 (BOS13) wurden dem Senator ganzheitliche Marketingkonzepte für innovative Angebote präsentiert und die Abstimmung über die Kaufbereitschaft der Zuhörerschaft war eindeutig: Würden wir kaufen! Alle Schülerinnen und Schüler der BOS13 haben eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen und streben nun das Abitur an, um zu studieren. „Warum?“, wollte Senator Rabe wissen. Die Antworten waren eindeutig: Chancen, Auswahloptionen und Gehalt verbessern.
Ja – und dann musste Ties Rabe auch schon weiter. Die nächste Schule wartete.
Insgesamt konnte sich der Bildungssenator einen guten Überblick über die unterschiedlichsten Tätigkeitsfelder einer beruflichen Schule in Hamburg machen – von der Berufsorientierung in Stadtteilschulen und die Berufsvorbereitung – auch von Geflüchteten, über die unterschiedlichen kaufmännischen Berufsausbildungen mit Zusatzqualifikationen und Bachelorverknüpfung bis hin zur Erlangung der Hochschulreife / des Abiturs nach oder während der Ausbildung und einem Fachschulstudium Betriebswirtschaft auf Bachelorniveau. In diesen Bereichen sind verschiedenste Kompetenzen und Fähigkeiten des Kollegiums gefragt und überall spielt die Digitalisierung eine besondere Rolle. Auch wenn wir mit der Hardware inzwischen gut aufgestellt sind und W-Lan für alle zugänglich ist, bedarf es noch eines zuverlässigen und anwenderfreundlichen Lern-und Kollaborationssystems, um Digitalisierung in der Schule weiter voranzutreiben. Eine Aufgabe, die die HIBB-Zentrale momentan mit der Ausarbeitung einer Empfehlung angeht, so Olaf Albrecht.